Experten-Tipps

Moderationskarten verwenden - 6 Vorteile

Dieser Artikel wurde am 14.10.2018 verfasst von
Julia Kunz

Gehören Sie auch zu denjenigen, die bei Präsentationen gerne Moderationskarten – vulgo „Spickzettel“ – in der Hand halten? Vor einiger Zeit widersprach mir eine Teilnehmerin in einem Präsentationsseminar sehr heftig, als ich gerade auf die Vorteile von Moderationskarten eingehen wollte. Moderationskarten sind die Karten, die Moderatoren in der Hand haben, wenn sie moderieren – daher der Name. Also das, worauf Dunja Hayali, Johannes B. Kerner oder Maybrit Illner schauen, wenn sie ihre Shows moderieren. Und das, was geübte RednerInnen, TrainerInnen und SeminarleiterInnen in der Hand haben, wenn sie eine Rede halten oder ein Training durchführen. Man könnte auch „Spickzettel“ sagen.

 

 

Moderationskarten als No Go?

 

Oben erwähnte TeilnehmerIn hatte erlebt, dass ein Präsentator von diesen Karten ständig abgelesen hatte. Bis zu dem Zeitpunkt, als sie ihm aus der Hand gefallen, durcheinander geraten waren und er sie nicht mehr in die richtige Reihenfolge bekommen hat. Seitdem sind Moderationskarten für sie ein No Go. Vor diesem Hintergrund kann ich die Ablehnung gut verstehen. Doch richtig benutzt, haben Moderationskarten nur Vorteile. Es sei denn, Sie können und wollen Ihren Vortrag oder Ihr Training auswendig halten und wissen, dass Sie alles erwähnen werden, was Sie wollen. Das ist dann natürlich noch besser als Moderationskarten. Erst zur Definition: Moderationskarten sollten max. Größe Din A5 haben. Ich selbst arbeite mit Karteikarten, die halb so groß sind, also Größe A6 (105x148mm). Karteikarten haben für mich den Vorteil, dass sie sehr stabil sind, da das Papier sehr dick ist. Herkömmliche Moderationskarten sind mir für Moderationszwecke zu dünn.

 

 

1. Vorteil von Moderationskraten: Aufgeräumte Hände

 

Für viele Redner und Präsentatoren stellt sich die immer wiederkehrende Frage: Wohin mit meinen Händen? Klar: An die Moderationskarten! Sie können die Karten in einer Hand halten oder, bei großer Nervosität, auch in beiden Händen. Die Karten sind so dick, dass auch feuchte Hände ihnen nicht allzu schnell etwas anhaben können (außer, Sie bedrucken sie mit Tintenstrahldrucker oder schreiben mit Füller etwas auf die Karten). Zudem sind Sie vor dem Fehler gefeit, dass Sie einen Kugelschreiber in die Hand nehmen und mit dem klick-klick-klick die ZuhörerInnen von Ihrem Vortrag ablenken.

 

 

2. Vorteil von Moderationskarten: Professionellere Eindruck

 

Zuhörer mögen es, wenn Sie zeigen, dass Sie sich vorbereitet haben. Das tun Sie zwar einerseits durch einen guten Vortrag, andererseits auch gut sichtbar durch die Moderationskarten. Wenn die Karten auf der Rückseite (die zum Zuschauer zeigt) dann noch mit dem Logo des Veranstalters bedruckt ist, ist der Eindruck perfekt. Wobei Sie bei letzterem abwägen müssen, ob das dann doch zu viel des Guten ist. Das hängt sehr von Anlass, Größe, Länge und Location der Veranstaltung ab.

 

 

3. Vorteil von Moderationskarten: Rettungsanker

 

Für Sie als Rednerin oder Redner ist schon allein das Vorhandensein der Karten eine Beruhigung. Egal, ob die Technik ausfällt: Sie könnten zur Not den Vortrag auch ohne PowerPoint halten. Oder ob Sie neben der PowerPointPräsentation die Karten in der Hand halten: Sie haben Ihre Stichworte bei sich und somit kann Ihnen nichts passieren. Wichtig dabei: Nummerieren sie sie vorher durch! Damit Sie im Falle des Fallenlassens schnell die richtige Reihenfolge wiederherstellen können.

 

 

4. Vorteil von Moderationskarten: Sympathiepunkt

 

Ja, es kann durchaus ein Sympathiepunkt sein, wenn die Zuhörerschaft merkt, dass Sie auch kein Roboter sind und ab und zu ein Stichwort von der Karte ablesen. Wohl gemerkt: Stichwort! Schreiben Sie Ihren Text nur in Stichworten auf, niemals in ganzen Sätzen. Sollten Sie ein Zitat von ein oder zwei Satzlängen in Ihrem Vortrag haben, dann dürfen Sie das natürlich auf Ihre Karte schreiben. Das lesen Sie dann aber ganz offiziell ab. Den anderen Teil Ihres Vortrags sprechen Sie frei, nachdem Sie sich das Stichwort von Ihrer Karte geholt haben.

 

 

5. Vorteil von Moderationskarten: Flexibilität

 

Natürlich können Sie auch Notizen ablesen, die Sie im Referentenmodus Ihrer PowerPointPräsentation hinterlegt haben. Doch dazu müssen Sie immer Ihr Notebook im Blick haben, um ablesen zu können. Überlegen Sie, wie Sie referieren: Bewegt oder eher an einem Platz stehend? Haben Sie überhaupt die Möglichkeit, während des Vortrags auf Ihr Notebook zu schauen? Wenn Sie das vorher nicht herausbekommen können, weil Sie nicht rechtzeitig an den Vortragsort kommen, dann fahren Sie zweigleisig: Bereiten Sie die Karten vor und nehmen Sie sie auf jeden Fall mit.

 

 

6. Vorteil von Moderationskarten: Spickzetteleffekt

 

Eine Moderationskarte ist wie ein Spickzettel: Schreiben Sie sie auf jeden Fall. Egal, ob sie sie brauchen oder nicht. Denn durch das Zusammenfassen Ihres Themas auf so ein kleines Format beschäftigen Sie sich noch einmal intensiv mit Ihrem Vortrag, es fallen Ihnen ggf. kleine Ungereimtheiten auf oder Sie merken, dass die Struktur noch nicht perfekt ist. Sollte alles schon wirklich gut sein, dann wiederholen Sie auf diese Weise den Inhalt noch einmal und lernen ihn ganz unbemerkt auswendig.

 

 

Wie immer gilt: Experimentieren Sie, bis Sie das gefunden haben, womit Sie sich wohl fühlen. Mit Moderationskarten oder ohne, mit bunten, weißen, runden, eckigen oder was auch immer Sie finden. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg damit!

 

 

Julia Kunz

Hier dreht sich alles ums Gehirn und darum, welche Auswirkungen es auf Ihren Alltag hat. Wie Sie ihr Gehirn nutzen, - um eine gute Präsentation zu halten - um sich wichtige Argumente, Zahlen oder Namen zu merken - um neue Ideen zu kreieren oder sich auf Neues einzulassen und vieles mehr. Lassen ...